Mandelentzündung
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Die Gaumenmandeln (Tonsilla palatina) sind Teil des Abwehrsystems (lymphatisches System) im Bereich der oberen Atem- und Speisewege. Entzündungen der Gaumenmandeln (akute Tonsillitis, Angina tonsillaris) gehören zu den häufigen Krankheitsbildern. Oft wird eine Tonsillitis durch eine Virus-Infektion des Rachens ausgelöst, welcher eine sekundäre Infektion durch Bakterien folgt.
Eine schwerwiegende Komplikation ist die Abszessbildung, wobei sich Eiter im Gewebe um die Tonsille sammelt. Das Schlucken ist in diesen Fällen meist nicht mehr möglich, die Sprache hört sich kloßig an und der Mund kann oft nicht mehr richtig geöffnet werden. Die Allgemeinsymptome sind in der Regel besonders stark ausgeprägt. Ein solcher Befund erfordert eine sofortige Operation.
Symptome der Mandelentzündung
Die Mandelentzündung zeichnet sich durch Halsschmerzen mit ausgeprägten Schluckbeschwerden aus. Die Schmerzen können in die Ohren ausstrahlen, zudem treten in vielen Fällen Allgemeinsymptome wie Fieber, Schüttelfrost und/oder Kopf- und Gliederschmerzen auf.
Diagnose der Mandelentzündung
Die Diagnose wird im Rahmen einer klinischen Untersuchung durch die Ärztin oder den Ärzt der Allgemeinmedizin bzw. der HNO-Heilkunde gestellt. Ein mikrobiologischer Abstrich kann den Befund sichern.
Therapie der Mandelentzündung
Die Therapie der akuten bakteriellen Tonsillitis erfolgt in den meisten Fällen ambulant durch ein orales Antibiotikum und Schmerzmittel. Zudem tragen Bettruhe und eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr oftmals zur Besserung der Beschwerden bei. Bei ausbleibendem Erfolg kann eine intravenöse antibiotische Therapie im Krankenhaus notwendig werden.
Mandelentzündung durch Pfeiffersches Drüsenfieber
Eine vor allem bei Jugendlichen häufig auftretende Form der Mandelentzündung wird durch das Pfeiffersche Drüsenfieber verursacht (infektiöse Mononukleose/EBV-Tonsillitis). Dieses wird durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst. Dabei treten meist gräuliche Beläge der Mandeln auf, verbunden mit starken Lymphknotenschwellungen am Hals und einer ausgeprägten Allgemeinsymptomatik. Die Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers sind sehr variabel und können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Auch hier kann eine stationäre Behandlung erforderlich werden.
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