Cochlea Implantate
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Selbst wenn das Innenohr stark beschädigt und die Patientinnen und Patienten nahezu ertaubt sind, kann das Hören wieder hergestellt werden. Dabei macht man sich zunutze, daß, obwohl die Sinneszellen der Hörschnecke unwiederbringlich verloren gegangen sind, die Fasern des Hörnerven weiterhin funktionieren. Diese können mit elektrischen Impulsen angeregt werden – der Patient nimmt so wieder Töne wahr.
Was sind Cochlea Implantate?
Cochlea Implantate
Cochlea Implantate – auch kurz „CI" genannt – nutzen diesen Effekt. Sie besitzen ein dünnes Kabel, an dessen Ende sich eine Reihe von Elektroden befindet. Dieser Teil wird in einer Operation in die Hörschnecke eingeführt und liegt dann in unmittelbarer Nähe zu den Fasern des Hörnerven. Schwache elektrische Impulse auf den Elektroden regen diese an. Je nach Position der Elektrode hört der Patient so hohe oder tiefe Töne. Am anderen Ende des Kabels befindet sich die Elektronik und eine Empfängerspule, die unter der Haut hinter dem Ohr platziert wird.
Zum Implantat gehört noch ein Gerät, das wie ein Hörgerät hinter dem Ohr getragen wird. In diesem befinden sich unter anderem Mikrofon und Batterien. Außerdem ist eine Senderspule angeschlossen, die die Signale durch die Haut an das Implantat „funkt".
Wie klingt das Hören mit CI?
Patienten berichten, daß der Klang zunächst ungewohnt und metallisch ist. Das liegt daran, daß das Implantat Tonhöhenunterschiede nicht so fein auflösen kann, wie das normale Innenohr. Sorgfältige Einstellung der Elektronik und regelmäßiges Hörtraining sind notwendig, um das Gehirn fit für das Hören mit dem Gerät zu machen. Es dauert meist etwa 3 bis 12 Monate bis der Patient sich an den Klang gewöhnt hat und mit dem Implantat optimal hören und verstehen kann.
Das Cochlea Implantat hilft nicht nur Menschen, die im Laufe ihres Lebens ihr Gehör verloren haben. Auch Neugeborene, bei denen eine angeborene Taubheit diagnostiziert wurde, können von einem CI profitieren. Wird es rechtzeitig implantiert, haben diese Kinder gute Chancen, Hören und Sprechen zu lernen.
An unserer Klinik bieten wir die Versorgung unter anderem mit folgenden Implantaten an:
Zertifizierung als Cochlea-Implantat-versorgende Einrichtung
Die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen wurde nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V., Bonn erfolgreich als eine der ersten Cochlea-Implantat-versorgenden Einrichtungen für Erwachsene und Kinder zertifiziert. Die Anforderungen basieren auf dem Weißbuch der Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung.
Aktive Mittelohrimplantate und Knochenleitungshörgeräte
Cochlea Implantate helfen Patienten mit fortgeschrittenem Innenohrschaden. Ist jedoch das Mittelohr beschädigt, kann häufig eine Operation oder ein „normales" Hörgerät helfen. Stehen diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung, beispielsweise weil das Mittelohr zerstört, der Gehörgang verschlossen oder entzündet ist oder sich das äußere Ohr nicht richtig gebildet hat, können aktive Mittelohrimplantate oder Knochenleitungshörgeräte Abhilfe schaffen.
An unserer Klinik bieten wir die Versorgung unter anderem mit folgenden Implantaten an:
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